Ruanda-Projekt 2019 – Abschlussbericht

Im dritten Jahr in Folge konnten wir zwei Physiotherapeuten von der Physiotherapieschule am Brüderhaus Koblenz nach Ruanda schicken.
Hier der Abschlussbericht von Lena Herborn und Michelle Heidger:

„5 Wochen voller Eindrücke gehen zu Ende

Unsere Zeit im HDVC Kabuga in Rwanda/Afrika

Am Montag, den 04.11.2019 ging unsere Reise los, von Frankfurt über Istanbul bis nach Kigali gingen ganze 10 Stunden ins Land. Christine, die Leiterin des Projekts HDVC Kabuga empfing uns mitten in der Nacht mit ihrer gesamten Familie. In den nächsten Tagen mussten wir uns erst einmal an die ganzen neuen Eindrücke und Kulturunterschiede gewöhnen.

Nach und nach wurde uns bewusst, dass die Arbeit im Zentrum des HDVC definitiv vielfältiger ist als erwartet. Also überlegten wir in den ersten Wochen, mit welchen sinnvollen Projekten wir die Menschen nicht nur mit unserer therapeutischen Arbeit, als frisch gebackene Physiotherapeuten unterstützen könnten. Gemeinsam mit Christine und ihrem Team, bestehend aus einem Lehrer und einem Ergotherapeuten, trugen wir die am meisten benötigten Dinge aus allen Bereichen zusammen. Dazu gehörten beispielsweise das Anlegen eines ,,Permanent Garden” oder Sitzschalen für die Kinder. Gerade die Sitzschalen sind eine große Bereicherung bei Kindern mit Haltungsstörungen in Form von Paresen oder Plegien. Die Kleinen werden außerhalb des Zentrums ausschließlich auf den Rücken ihrer Mütter getragen, sodass sie keinerlei eigene Muskelarbeit im Rumpf ausüben können. Kleinere Arbeiten wie ein Graben neben der Kochecke, der bei starken Regenfällen die Überschwemmung dieses Bereichs verhindern sollte, machten wir an den Tagen, an denen das Zentrum nicht offiziell geöffnet war. Somit konnten wir an den anderen Tagen, also

Montags, Mittwochs und Freitags, den Fokus auf wichtige Therapien und die Betreuung der Eltern im Umgang mit den Kindern nehmen. In der letzten Woche erledigten wir noch einige Renovierungsarbeiten da die Brücke, die unsere Vorgänger gebaut hatten, durch die Witterungsbedingungen etwas in die Jahre gekommen war. Dazu besorgten wir neue Bretter und Nägel auf dem Markt, um diese mit Vincent, dem Hausmeister und einer anderen Hand voll Helfern zu befestigen. Am 06.11, war unser letzter Tag im Zentrum. Am Abend zuvor bereiteten wir zwei große Bleche Kekse vor, um diese als kleines Dankeschön für die herzliche Aufnahme an die Kinder, ihre Eltern und alle anderen dort zu verteilen. Gerade die Weihnachtszeit wollten wir nutzen, um ein wenig zusammen zu sitzen und den Menschen etwas Gutes zu tun.

Abschließend möchten wir noch einmal hervorheben, wie wahnsinnig hilfsbereit die Menschen hier untereinander sind und man sich sofort dazugehörig fühlt, obwohl man weder die selbe Sprache spricht, noch sein Gegenüber lange kennt. Ebenso hat uns gerade nochmal unsere Plätzchenaktion am Ende gezeigt, wie wertvoll solche Dinge für die Menschen hier sind. Oft braucht es nur Kleinigkeiten, um Großes zu bewirken. Erinnerungen die einen unser ganzes Leben lang prägen werden.“